Da hatten wir schon fast gedacht, dass die Ära der norwegischen Pop-Chanteusen vorbei ist. Gewiss, Kari Bremnes ist immer noch unterwegs und hat es auch schon als musikalische Botschafterin zum Aushängeschild der High End in München geschafft, aber dann wurde es ruhig um das Genre des kargen Minimalpop in norwegischer Sprache.
Bis Anette Askvik auf der Bühne erschien und mit „Liberty“ zum Dauergast in allen HiFi-Demos rund um den Globus wurde. Das dazugehörige Album gleichen Titels erschien tatsächlich bereits 2011, wurde von der audiophilen Community jedoch erst deutlich später entdeckt. Mit „Lyden Av Snø“ liegt nun die vierte Veröffentlichung der in Stavanger geborenen Sängerin, Pianistin und Komponistin vor. Und es kann überhaupt kein Zweifel daran bestehen, dass „die Gemeinde“ auch dieses Werk ins Herz schließen wird. Sieben Titel im typischen musikalischen Gewand hat die Dame diesmal abgeliefert und auf eine wirklich gut klingende Scheibe gepackt, die mit 45 Umdrehungen abgespielt werden will. Eine engelsgleiche Stimme, die sich auch in höheren Tonlagen wohlfühlt, sehr dezente Klavierbegleitung und ein paar noch dezentere Bläsereinsprengsel, mehr braucht die Dame nicht, um den geneigten Zuhörer auf Wolke sieben zu verfrachten.
Einen der Titel besonders hervorzuheben erscheint kaum sinnvoll, alle sieben sind ausgesprochen hübsche Miniaturen einer zweifellos talentierten Musikerin. Klanglich fällt natürlich die butterweiche und zarte Stimme auf, die reduzierte Instrumentierung sorgt für eine feine Atmosphäre drumherum. Die Platte ist sehr störgeräuscharm, was der Sache zweifellos gut tut. Zubehör kann ich im Gatefold nicht entdecken.
Eine elfengleiche Stimme präsentiert zarten Minimal-Pop auf höchstem Niveau.
Jetzt zu unserem Newsletter anmelden und keinen Test mehr verpassen.
